Die Archaea bilden eine von drei Domänen, in die alle zellulären Lebewesen eingeteilt werden (Bakterien, Achaea, Eukaryoten). Archaea und Bakterien sind Prokaryoten, das heißt, sie verfügen über keinen Zellkern, ihre Erbinformation schwimmt frei im Plasma herum. Von den Bakterien unterscheiden sich die Archaea vor allem durch Prozesse auf molekularer Ebene. Hinsichtlich der Abläufe auf genetischer Ebene sind Archaea enger mit den Eukryoten verwandt als mit den Bakterien.
Früher wurden Archaea auch „Archaebakterien“ genannt, weil sie zunächst mal wie Bakterien aussehen. Erst die Sequenzierung ihrer DNA zeigte, dass sie einem völlig neuen Reich der Organismen angehören und viele Ähnlichkeiten mit den Eukaryoten, den weiterentwickelten Lebewesen mit einem Zellkern haben. Unter den Archaea befinden sich viele Organismen, die unter extremen Umweltbedingungen leben: in Salz-, Alkali und Säureseen und bei Temperaturen über 80°C. Viele Archaea sind nicht nur für die Grundlagenforschung interessant. Sie produzieren auch Enzyme, die z. B. in Waschmitteln angewendet werden, um bei höheren Temperaturen Fett- und Eiweißflecken aufzulösen.