CRISPR-Cas: Künstler übersetzen Wissenschaft

Kassel, 29.01.19 – CRISPR-Whisper geht auf die Straße: Nachdem Ende November letzten Jahres der gleichnamige Wissenschafts-Blog online ging, startet nun die Road-Show in Kassel. Ein Vortragsabend zur Genschere CRISPR-Cas mit kleiner Ausstellung, ein Labor-Kurs sowie ein Science Café sind im Februar geplant.

CRISPR-Whisper ist ein Wissenschaftskommunikations-Projekt zum Schwerpunktprogramm „Weitaus mehr als nur Verteidigung: die vielen verschiedenen Funktionen des CRISPR-Cas Systems“ (SPP 2141) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Online-Blog und Veranstaltungen werden vom Verein Science Bridge e.V. an der Universität Kassel organisiert, der bereits seit mehr als 20 Jahren Schüler- und Bürger-Laborkurse anbietet. Auftakt zur Road-Show ist ein Vortragsabend am 8. Februar 2019 um 19:00 Uhr im Kulturbahnhof Kassel. Dr. Lennart Randau vom Marburger Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie wird in das Thema „Genschere CRISPR-Cas“ einführen und einen Einblick in seine aktuelle Forschungsarbeit geben. Anschließend wird Comic-Zeichner Lukas Kummer aus Kassel das Thema von künstlerischer Seite her betrachten und seine Fragen an den Forscher stellen. Im Foyer begleitet eine kleine Ausstellung Vortrag und Diskussion. Dort wird es an dem Abend auch die Möglichkeit geben, sowohl mit dem Wissenschaftler als auch mit dem Künstler ins Gespräch zu kommen.

„Wir von Science Bridge wollen Brücken bauen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft“, erklärt Prof. Dr. Wolfgang Nellen, Initiator des Projektes, „wir binden Künstler in unsere Arbeit ein, die quasi als Übersetzer wirken.“ Lukas Kummer beschreibt seine Rolle so: „Unsere Aufgabe beinhaltet vor allem die Vermittlung zwischen Molekularbiologen und Normalos.“

Wer sich selbst einmal im Labor versuchen will, kann dies bei einem Laborkurs am 16. Februar 2019 an der Universität Kassel, Standort Heinrich-Plett-Straße, tun. Von 10 bis 16 Uhr können an diesem Tag moderne molekularbiologische Experimente ausprobiert werden. Der Kurs kostet 20 Euro (15 Euro für Mitglieder von Science Bridge e.V. sowie Abonnenten der Zeitschrift „Spektrum“) und hat eine begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldung wird erbeten unter: info@sciencebridge.net

Wer sich lieber in lockerer Atmosphäre der Molekularbiologie nähern will, sollte sich den 20. Februar 2019 vormerken. Da veranstaltet Science Bridge ab 18:30 Uhr in der Braumanufaktur Steckenpferd ein Science Café mit einer kleinen Ausstellung, einem Science Slam sowie der Möglichkeit, sich mit dem Science Bridge Team bei einem Bierchen auszutauschen.

Eine Übersicht zu den Veranstaltungen gibt es unter www.crispr-whisper.de/termine/

Dr. Lennart Randau im CRISPR-Whisper-Interview

Erreichbar ist CRISPR-Whisper unter www.crispr-whisper.de/

Twitter: @CrisprWhisper, Facebook: CRISPR-Whisper, Instagram: crisprwhisper

Kontakt: Susanne Günther, Tel. 0561/804-4232

Über Science Bridge e.V.
Science Bridge versteht sich als Brücke zwischen Forschung und Gesellschaft und macht Biowissenschaften für jedermann erfahrbar. Das Haupttätigkeitsfeld von Science Bridge ist die Unterstützung von Schulen mit einem Angebot an anspruchsvollen molekularbiologischen Experimenten, die von Science Bridge-Mitarbeitern im Rahmen ganztägiger Experimentiertage in Klassen der Mittel- und Oberstufe durchgeführt werden. Zusätzlich zu den Schülerkursen bietet Science Bridge akkreditierte Lehrerfortbildungen zu aktuellen molekularbiologischen Themen an und vermittelt interessierten Bürgern bei öffentlichen Veranstaltungen gentechnologische Zusammenhänge.
www.sciencebridge.net/

Über das Schwerpunktprogramm „Mehr als Verteidigung“ („Beyond Defense“)
Das Schwerpunktprogramm „Mehr als Verteidigung“ („Beyond Defense“) besetzt eine Lücke in der Forschung. Vor mehr als zehn Jahren wurde mit CRISPR-Cas das Immunsystem von Bakterien entdeckt. Die aus dieser Entdeckung entwickelten molekularen Werkzeuge sind in den Medien als „Gen-Schere“ populär geworden. Doch zusätzlich zur bekannten Verteidigungsfunktion hat CRISPR-Cas auch andere Funktionen. Dazu gehören die Beteiligung an der DNA-Reparatur (z.B. nach Strahlungsschäden), die Regulation der Virulenz (der krankmachenden Wirkung mancher Bakterien), die Regulation von „Gruppenverhalten“ (z.B. Biofilmbildung) und an der Stresstoleranz. Bisher wurde nach diesen zusätzlichen Funktionen nicht systematisch gesucht. Mit dem Projekt CRISPER-Whisper innerhalb des SPP trägt die DFG der hohen öffentlichen Aufmerksamkeit beim Thema „Gen-Schere“ Rechnung. Das Konzept sieht vor, Molekularbiologie über persönliche Berichte von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu vermitteln sowie zusätzliche Informationen in leicht verständlicher Weise über Comic-Einlagen darzustellen.
Offizielle Website des SPP: www.uni-ulm.de/index.php?id=96208