Online-Meeting des SPP2141

Jährlich treffen sich die Forscherinnen und Forscher des DFG-Schwerpunkprogramms „CRISPR-Cas – beyond defence“ zum wissenschaftlichen Austausch. Pandemiebedingt in diesem Jahr nicht wie geplant in Bonn, sondern per Video-Schalte im Online-Meeting.

Am 22. und 23. März 2021 wurden, verteilt auf zwei Nachmittage, in einer fast 60-köpfigen Runde die neuesten wissenschaftlichen Ergebnisse und Erkenntnisse der beteiligten Arbeitsgruppen ausgetauscht. Jede Gruppe präsentierte in einem 15-minütigen Vortrag die Daten des vergangenen Jahres. Das machen meistens die Doktorandinnen und Doktoranden, denn vor allem sie stehen im Labor und führen die Experimente durch. In den 20 Vorträgen wurde schnell deutlich, wie produktiv die jungen Forscherinnen und Forscher sind, neben der langen Liste der bereits veröffentlichten Arbeiten innerhalb des SPP2141 sind auch viele neue „Papers“, also wissenschaftliche Veröffentlichungen, auf dem Weg und bereits „submitted“ oder „under review“. Sobald sie erschienen sind, werden wir berichten.

Der Sinn eines Schwerpunktprogramms besteht darin, verschiedene Spezialisierungen zusammenzuführen und sich so gegenseitig zu unterstützen. Das funktioniert gut! In vielen Vorträgen wurden gemeinsame Ergebnisse gezeigt: die eine Arbeitsgruppe hat die Molekularbiologie gemacht, eine andere mikroskopische Daten beigesteuert und die dritte bioinformatische Analysen. Oft kam auch der Vorschlag „schick uns mal deine Ergebnisse! Wir können das vielleicht mit unseren Methoden ergänzen!“

Manche neuen Methoden waren wirklich eindrucksvoll: mit speziellen mikroskopischen Methoden kann die Bewegung einzelner Moleküle in der Zelle verfolgt werden. Andere können mit Nano-Robotern winzige Kräfte messen, die z.B. auftreten, wenn ein Cas-Protein die DNA schneidet.

Und immer wieder gibt es neue Entdeckungen. So wurde ein neues Gen im CRISPR-Cas Locus gefunden – was es genau tut weiss man noch nicht. Eine andere Gruppe stellte fest, dass CRISPR-Cas das Aussehen und das Verhalten von Bakterien beeinflußt. Mit der Abwehr von Viren hat das nichts zu tun – aber was passiert da? Wir sind auf weitere Ergebnisse gespannt und werden berichten!

Die persönlichen Gespräche abends beim Bier haben allen gefehlt! Gerade da werden oft neue Ideen entwickelt, man entdeckt gemeinsame Interessen und es werden Zusammenarbeiten vereinbart. Die Online-Konferenz war „Science pur“, aber wir alle hoffen, dass es bald wieder „richtige“ Meetings gibt.

 


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